Hyaluronsäure-Behandlung zum Knorpelschutz und zur Arthrose-Behandlung
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des Bindegewebes und der Gelenkflüssigkeit. Sie besteht aus Disacchariden (D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-glucosamin). Hyaluronsäure kommt natürlicherweise in der Gelenkflüssigkeit in einer Konzentration von 2-4 mg/ml vor.
Die natürliche Hyaluronsäure hat eine Pufferwirkung im Gelenk, um Stöße und Belastungen abzufangen. Außerdem verbessert sie die Elastizität und mindert die Reibung im Gelenk. Unterstützt wird sie dabei von Lubricin Phospholipiden und Wasser. Wenn Gelenke eine Arthrose entwickeln, sinkt der Gehalt an natürlicher Hyaluronsäure im Gelenk.
Die Behandlung von Arthrose-Gelenken mit Hyaluronsäure wurde daher entwickelt, um die natürliche (physiologische) Hyaluronsäure der Gelenkflüssigkeit zu ersetzen. Daher stammt der offizielle der Name der Behandlung: „Viskosupplementation“.
Für mich persönlich war es ein „Game changer“ in der Behandlung der Arthrose, als ich im Jahre 2000 erstmals ein modernes Hylauronsäure -Präparat einsetzte.
Die Studienlage ist jedoch weiterhin uneinheitlich. Es gibt kleinere Studien, die hervorragende Ergebnisse bei Arthrose zeigen und Meta-Analysen, die das verneinen.
Auch die Frage, welches Molekulargewicht der Hyaluronsäure am besten ist und wie häufig injiziert werden muss, ist strittig.
Nach meinen eigenen Erfahrungen ist ein mittleres Molekulargewicht von 1,2 bis 1,7 Mio. Dalton der ideale Bereich. Niedrigere Molekulargewichte haben zu wenig Viskosität, also Pufferung. Bei Präparaten mit höherem Molekulargewicht habe ich mehr Reizzustände als Nebenwirkung gesehen.
Daher habe ich mich entschieden, Hyaluronsäurepräparate mit mittlerem Molekulargewicht zu verwenden. Sie werden unter sterilen Bedingungen und in der Regel unter Ultraschallkontrolle in das betroffene Gelenk injiziert. Ein evtl. vorhandener Erguss wird abpunktiert. Diese Injektion sollte nach meiner Erfahrung 3 bis 5-mal wiederholt werden. Bei Wiederauftreten von Beschwerden kann man eine neue Therapieserie durchführen. Oftmals sind für diese Auffrischung weniger Injektionen nötig.