+++ Vortrag von Dr. Soyka am 9.10. um 16 Uhr im TSG Forum, Billwerder Billdeich 607, „25 Jahre Orthopädische Praxis- Was ich von meinen Patienten gelernt habe“ Anmeldung 040 401136-300 +++

Privatpraxis Dr. med. Matthias Soyka

Akupunktur

Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist eine 4000 Jahre alte chinesische Therapie. Dabei werden Nadeln an vorgesehene Punkte in die Körperoberfläche gestochen. Die Punkte haben untereinander ideelle Verbindungslinien die man Meridiane nennt. Die einzelnen Meridiane werden einzelnen Organen zugeordnet. Die Akupunkturpunkte auf den Meridianen werden therapeutisch für unterschiedliche Krankheiten genutzt und kombiniert.

Es gibt folgende Meridiane

(Lunge, Dickdarm, Magen, Milz, Herz, Dünndarm, Blase, Niere, Perikard, Dreifacher Erwärmer, Gallenblase, Leber, Ren mai, Du mai) Dabei sind die Organe der chinesischen Medizin nicht direkt mit den anatomischen Organen identisch. Das „Organ“ „Dreifacher Erwärmer“ kommt nur im Konzept der chinesischen Medizin vor. Auch das Lenker- und das Konzeptionsgefäß („Ren mai“ und „Du mai“ haben keine anatomische Entsprechung.

Für den westlichen Betrachter steigt die Verwunderung noch durch die in der Chinesischen Medizin vorgestellten Verbindungsgefäße zwischen den Meridianen. Auch für diese Gefäße gibt es kein anatomisches Korrelat.

Das theoretische Gebäude der chinesischen Medizin bleibt uns weitgehend fremd. Die praktisch bei der Akupunktur zu beobachtenden Phänomene sind jedoch höchst erstaunlich und beeindruckend. Die Durchführung von Operationen nur mit einer Akupunktur-Analgesie ohne weitere Narkose oder Betäubung begeisterte in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhundert Mediziner wie Nicht-Mediziner.

Die Wirkung der Akupunktur ist bis heute nicht völlig geklärt. Es gibt es mehrere für die westliche Medizin nachvollziehbare Erklärungsmuster der teilweise höchst erstaunlichen Phänomene, die bei der Akupunktur auftreten. So wurde festgestellt, dass die Akupunkturpunkte oft an Körperstellen liegen, an denen vermehrt Nervenendigungen zu finden sind oder an den Nerven durch Faszien (Umhüllungshäute von Muskeln) durchtreten.

Gegenirritation

Unserer Ansicht nach ist eine der wichtigsten Wirkmechanismen der Akupunktur die Gegenirritation. Mithilfe der Nadel wird gezielt eine irritierende Reizung gesetzt. Körper und Seele des Menschen können sich dadurch vermehrt auf diesen neuen Reiz konzentrieren. Chronische Schmerzreize können so „auf der geistigen Festplatte überschrieben“ werden. Der Körper kann seine eigenen Kräfte mobilisieren, um Schmerzen oder funktionelle Krankheiten zu überwinden.

Gegenirritation wirkt auch außerhalb der klassischen Akupunkturpunkte. Teilweise bei ganz banalen Tätigkeiten. Auch wenn man Sport betreibt oder im Garten arbeitet, wird durch die Erregung anderer Körperareale der chronische Krankheitsverlauf verändert. Die klassischen Akupunkturpunkte eignen sich jedoch besonders gut für die Gegenirritation. Durch die tiefe Stimulation der Nadel wird der Effekt noch vertieft.

Die Konzentration auf den Akupunkturpunkt ist jedoch prinzipiell auch ohne Nadel möglich. Für den Geübten ist eine Wirkung der Akupunktur auch durch Druck mit dem Finger oder kleine Stäbchen oder auch durch meditative Techniken möglich.

Unser Zugang zur Akupunktur / Persönliche Kompetenz
Dr. Soyka und Dr. Vogelsang behandeln mit Akupunktur seit 1989. Das Interesse an der Akupunktur erwuchs zum einen aus begeisterten Berichten von Patienten, zum anderen aus der Beschäftigung mit Kung-fu und Thai chi chuan.

Zusammen mit Dr. Karin Vogelsang entwickelte ich in den letzten Jahren ein Konzept, das auf der Kombination von sehr mächtigen Akupunktur-Punkten und moderner Triggerpunkt Behandlung basiert. Eine weitere wesentliche Basis des Konzept ist die Integration der detaillierten Kenntnisse der Anatomie in vivo zur „Punktfindung“. Der weit verbreitete Fehler, sehr phantasievolle Akupunkturpunkte zu benutzen, diese aber auf Grund mangelnder anatomischer Kenntnisse nicht sicher reproduzierbar zu finden, soll hierdurch vermieden werden.

Erfahrungsmedizin
Die wissenschaftliche Erforschung der Akupunktur ist nicht abgeschlossen. Sie ist bislang nach den Kriterien der „evidence-based-medicine“ nicht anerkannt. Aufgrund neuerer Studien wird von den gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Akupunkturbehandlung beim chronischen Rückenschmerz und bei der Arthrose der Kniegelenke übernommen. Allerdings wurde bei diesen Studien auch festgestellt, dass auch beim Stechen von Hautarealen außerhalb von Akupunkturpunkten eine schmerzlindernde Wirkung festzustellen war. Diese Ergebnisse decken sich mit unserer Ansicht, dass die Akupunktur hauptsächlich auf dem Effekt der Gegenirritation beruht. Diese ist im Prinzip an jeder Stelle des Körpers auszulösen, allerdings an einigen Stellen des Körpers besonders gut – das sind die klassischen Akupunkturpunkte. Viele Schulen der Akupunktur stellen Zusammenstellungen von Erfahrungen dar. Hierbei werden von unterschiedlichen Akupunktur-Schulen auch unterschiedliche Punkte gestochen.

Akupunktur mit mehr Effekt
Es gibt jedoch einige Punkte, die von den meisten Akupunkteuren sehr häufig eingesetzt werden, weil viele Akupunkteure ihre Wirksamkeit beobachteten. Diese Punkte werden oft „mächtige Punkte“ genannt. Wir haben die wichtigsten der „mächtigen Punkte“ nach der Akupunktur Literatur und unseren eignen Erfahrungen zusammengestellt und diese für verschiedene Diagnose-Gruppen geordnet. In unserer Methode der Akupunktur werden zu 85% diese mächtigen Punkte eingesetzt. Wir kombinieren die Akupunktur mit der modernen Triggerpunkt-Behandlung.

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